Vier unternehmerische Lehren
29.04.2024
Mehr als die Hälfte aller Neugründungen in Deutschland ist gescheitert.
(Disclaimer: Dieser Artikel dient vor allem auch als Erinnerung für mich selbst, weil das, was folgt, immer wieder gesagt werden muss)
Eine erschreckende Statistik. Im alltäglichen Grind geht es früher oder später nur noch um Durchhaltevermögen, richtig?
„Dann wird das alles auf jeden Fall funktionieren. Mit unermüdlicher Arbeit werden wir mehr Kunden gewinnen und definitiv erfolgreich sein. Über den Wettbewerb sorgen wir uns später.“
Dies ist die Denkwelt ohne äußere Faktoren wie Erschöpfung, langwierige Höhen und Tiefen, die sich anfühlen wie die verrücktesten Achterbahnstrecken im "Six Flags" und natürlich Einflüssen wie Corona und Co.
Von Skalierung allerdings keine Spur. Natürlich nicht.
Kommt dir bekannt vor?
Es gibt einen Ausweg. Der fängt bei dir selbst an.
Du kannst es schaffen, dein Unternehmen zu skalieren, ohne in Abhängigkeit zu geraten. Dich breiter aufstellen und erfolgreich neue Kunden gewinnen. Dein Produkt oder Dienstleistung an mehr Menschen bringen. Dein Business nutzen, um der Gesellschaft etwas Gutes zu bringen. Aber wie genau?
Ich zeige dir vier Schritte dazu.
Schritt 1: Perspektive wechseln.
Dieses Jahr begegnete mir das Buch von Michael E. Gerber „The E-Myth“ und es hätte mir deutlich früher in die Hände fallen müssen.
Er predigt: Arbeite am Unternehmen und nicht darin.
Nur wenige Bücher öffneten mir die Augen so sehr wie dieses eine mit dem komischsten Titel überhaupt. „The E(ntrepreneurial)-Myth“. Wow. Als Kartoffel mit TH-Problemen zudem kaum auszusprechen.
Wir haben uns bislang sehr viel auf reine Weiterempfehlungen konzentriert und sind damit gut gefahren. Bis zuletzt. Was hatte sich verändert? Wir wollten wachsen. Seitdem saßen wir fest.
Es schockierte mich beinahe, als ich zurückgeblickt hatte und feststellte, dass ich wirklich rein operativ gearbeitet habe.
Es ist essenziell, häufiger herauszuzoomen und die Perspektive auf die Strategie zu verändern. Mal von der Seite oder von oben schauen. Mit Kunden sprechen, wie sich die Zusammenarbeit oder das Produkt für sie anfühlt. Um Feedback bitten.
Vertiefe dich auf keinen Fall in jedes einzelne Detail, sondern beginne zu experimentieren. Wenn du viel zu tun hast, ist es umso wichtiger, dich nicht mit Kleinkram zu beschäftigen.
Das geht auch als kleines Unternehmen oder Solo-Selbstständiger. Das bedeutet nicht, dass du gar nicht mehr operativ sein sollst. Im Gegenteil, tu, was dir Spaß macht, aber ignoriere nicht die Arbeit am Business selbst.
Schritt 2: leicht erreichbar sein.
Anders gesagt: Sei auch ein Verkäufer.
Allein das Wort „Verkäufer“ lässt in mir einen immensen Widerstand wachsen, der nicht nur besonders hässlich ist, sondern auch wirklich einfach falsch liegt.
Natürlich ist nichts falsch daran, jemandem mit einem Bedarf etwas anzubieten, das ihm helfen könnte.
Dazu ist es aber vor allem auch wichtig, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich stelle fest, dass umso einfacher du es ihnen machst, offen mit dir reden zu können, desto einfacher wird es werden, mit ihnen über ein Angebot zu sprechen. Vor allem, wenn es sinnvoll für sie ist.
Dazu muss man nicht in Versace-Anzügen gekleidet durch die Gewerbegebiete laufen.
Um das allerdings zu erreichen ist der nächste Schritt von größter Bedeutung und ich wünschte wirklich, dass mir das jemand am Anfang gesagt hätte.
Schritt 3: Hör nicht auf zu werben, wenn es gut läuft.
Klar, Ressourcen und Kosten sparen klingt gut. Aber nicht bei deiner eigenen Werbung. Verdammt, dieser Punkt dient als eine wichtige Erinnerung für mich selbst: Sei kein Idiot und mache kontinuierlich Werbung.
Probiere dich aus. Schalte Anzeigen, mache dich bekannt.
Wenn du gerade genug zu tun hast, ist das keine Ausrede. Eher ein guter Hinweis darauf, über Wachstum und neue Mitstreiter nachzudenken.
Du musst dich nicht mal selbst darum kümmern. Es gibt Profis in diesem Segment, die alles tun würden, um deine Präsenz auf das nächste Level zu heben, sodass du dich um ganz andere Dinge kümmern kannst.
Ich kenne solche Content Experten. Schreib oder ruf sie gerne an per Whatsapp unter: 02131 738 0 800, wenn du deine Werbung nicht vernachlässigen möchtest.
Schritt 4: Sei geduldig und halte durch.
Eine Tugend. Andere sagen Charakterstärke. Es fällt mir so schwer.
Erst vor kurzem haben wir uns einen (Büro-)Hund geholt. Ständig stellt sie uns vor Geduldsproben und ich werde daran erinnert, wie wichtig es ist, konsequent zu sein.
Beim Marketing ist das ganz ähnlich.
Werbung und Verkaufsprozesse nehmen erst mit der Zeit Fahrt auf. Den eigenen Social Media Account zu vergrößern, geht mit einem langen Commitment einher. Wir sprechen hier von Monaten, wenn nicht sogar Jahren.
Selbst große Unternehmen haben damit ein Riesenproblem und werden schnell ungeduldig. Lass dich davon nicht triggern. Es ist wie mit SEO und vielen weiteren Aspekten des Unternehmertums. Nur mit viel Geduld lässt sich nachhaltig Wachstum schaffen.
Fassen wir kurz zusammen: Verkauf macht Spaß in vier Schritten.
Am Unternehmen arbeiten. Hin- und wieder mal rauszoomen. Mit Kunden sprechen.
Netzwerken und neue Möglichkeiten ergreifen. Gerne experimentieren.
Stop. Advertisting. Einfach weiter machen.
Übe dich in Geduld. Justiere deine Strategie leicht und zieh durch.
Ich hoffe du konntest ein paar neue Erkenntnisse gewinnen. Vielleicht dient der Artikel aber auch nur als gute Erinnerung für dich.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei oder mit deiner Unternehmung.
Gruß,
Christian